Mein Name ist Wendy ….

…. und ich war einst ein erfolgreiches Dressurpferd.

Möchtet ihr meine Geschichte hören? Von außen sah mein Leben als Sportpferd vielleicht glanzvoll und aufregend aus, aber die Realität war eine andere – es war voller Entbehrungen, Schmerzen und Angst.
Von dem Moment an, als ich alt genug war, begann das intensive Training. Mein Leben drehte sich nur noch um ständige Leistung und Perfektion. Jede Bewegung, jeder Schritt musste präzise sein.
Wenn ich die unnatürlichen Bewegungen nicht schnell genug umsetzen konnte, gab es keine Geduld oder Nachsicht – nur harte Schläge, scharfe Befehle und das schmerzhafte Reißen an den Zügeln.
Du musst wissen, Pferde haben keine Schmerzlaute…sonst wären die Turnierplätze leer.
Die Tage begannen früh und endeten spät. Stundenlang wurde ich im Kreis getrieben, immer und immer wieder musste ich Schrittfolgen einstudieren, bis meine Beine zitterten und mein Atem schwer wurde.
Ruhepausen waren selten und oft zu kurz, um sich wirklich zu erholen. Jeder Tag war ein Kampf gegen die Erschöpfung.
Die Ausrüstung, die ich tragen musste, war oft unbequem und verursachte Schmerzen.
Die scharfen Gebisse, die mir so furchtbar weh getan haben, die eng geschnallten Sättel und die ständigen Sporenstiche hinterließen Wunden und Narben.
Manchmal wurden die Verletzungen einfach ignoriert, solange ich noch irgendwie weitermachen konnte.
Da ich so wertvoll war und mein Besitzer Angst hatte, ich könne mich verletzen und keine Preisgelder mehr einbringen, wurde meine natürliche Neugier und mein Bedürfnis nach sozialem Kontakt erstickt.
Stunden verbrachte ich in meiner Box, isoliert und ohne die Möglichkeit, mit anderen Pferden zu spielen oder zu kommunizieren. Der Mangel an Sozialkontakt machte mich oft nervös und ängstlich, aber es gab keine Zeit für solche „Schwächen“ in meinem Trainingsplan.
Meine Ernährung war zwar streng überwacht, aber wir Pferde laufen eigentlich stundenlang und kilometerweit über Wiesen, grasen hier und dort. Das ist, was unser Leben schön macht. In der Herde laufen und grasen.
Der Druck, immer auf Höchstleistung zu sein, ließ aber wenig Raum für ein natürliches, gesundes Leben.
Bei den Turnieren war die Aufregung groß, aber für mich bedeutete es zusätzlichen Stress. Die langen Transporte in engen Anhängern, die fremden Orte, die lauten Geräusche und die vielen Menschen – all das war überwältigend. Wenn ich dann endlich auf dem Platz stand, musste ich alles geben, egal wie ich mich fühlte. Ein Fehler konnte Strafen und noch härteres Training zur Folge haben.
All die Medaillen und Pokale bedeuteten für mich nichts. Sie waren Symbole einer Welt, die mich nur als Mittel zum Zweck sah. Meine eigene Identität, meine Bedürfnisse und meine Gefühle wurden immer wieder ignoriert. Ich war ein Sportgerät, kein Lebewesen.
Jetzt stehe ich hier im Schlachthof. Zusammen mit vielen anderen, die nicht mehr in der Lage sind, die geforderten Leistungen zu erbringen.
Lasst euch nicht täuschen von schönen Momentaufnahmen. Sie stellen nicht unser Leben dar. Ich hoffe, mein Tod wird nicht so qualvoll wie mein Leben.

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