Tipps für mehr Tierschutz im Garten

Ein Garten ohne Tiere: undenkbar! Mit diesen fünf Tipps sorgst du dafür, dass sich Tiere in deinen Garten wohlfühlen.

Für mehr Tierschutz im eigenen Garten zu sorgen, ist ganz einfach. Und wer beobachtet nicht gerne Tiere auf Nahrungssuche oder freut sich über den Igel, der nachts auf Streifzug geht? Eine Amsel, die einen dicken Wurm aus dem Rasen zieht, Rotkehlchen, die im Beet nach Maden suchen oder Frösche, die durch den Gartenteich strampeln – ohne Tiere wäre ein Garten kaum vorstellbar. Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du dafür sorgen, dass sich die Tierwelt in deinen Garten wohlfühlen.

1. Fallgruben vermeiden

Lichtschächte am Haus entpuppen sich leider immer wieder als Todesfallen für Kleintiere wie Igel, Mäuse oder Frösche. Mithilfe einer selbst gebauten Froschleiter finden die Tiere den Weg zurück nach oben und kommen so mit dem Leben davon. Froschleitern aus Metall und Holz gibt es im Handel bereits fertig zu kaufen – oft reicht es aber schon aus, einfach ein Brett mit rauer Oberfläche schräg in den Lichtschacht zu stellen.

Dank ihrer kräftigen Hinterbeine können Igel zwar bis zu acht Kilometer pro Stunde laufen, fallen sie jedoch in einen Lichtschacht oder die Kellertreppen hinunter, können sie sich in der Regel nicht von selbst wieder befreien. Wo Igel nachts ihre Runden drehen, sollten deshalb sämtliche Licht- und Kellerschächte mit einem feinmaschigen Draht abgedeckt werden, allein schon, damit die Tiere sich nicht verletzen. Auch hier genügt meist ein Brett oder ein anderes Hindernis, das in den Treppenabgang gestellt wird.

2. Beim Heckenschnitt auf brütende Vögel achten

Schonende Form- und Pflegeschnitte von Hecken sind ganzjährig zulässig. Lediglich radikale Rückschnitte sind vom 1. März bis zum 30. September in Privatgärten verboten – es sei denn, kommunale Baumschutzsatzungen schreiben etwas anderes vor. Aus Gründen des Tierschutzes ist es strengstens verboten, aktive oder wieder nutzbare Vogelnester zu entfernen oder zu beschädigen. Genauso wenig dürfen brütende Vögel gestört werden. Wer also während der Vogelbrutzeit die Hecken in seinem Garten schneiden möchte, muss darauf achten, weder absichtlich noch versehentlich brütende Vögel zu beeinträchtigen.

Die meisten Gartenvögel brüten von April bis Ende Juni, aber auch danach kann man aktive Nester antreffen. Manche Heckenbrüter wie Amseln oder Grünfinken brüten nämlich mehrmals hintereinander. Auf jeden Fall sollte man eine Hecke vor dem Schnitt sorgfältig auf aktive Vogelnester untersuchen, besetzte Bereiche zunächst aussparen und erst später schneiden.

Formschnitthecken sind für Vögel attraktive Brutplätze, weil sie häufig immergrün und blickdicht sind und damit gute Verstecke bieten. Zur Nahrungssuche brauchen Gartenvögel aber vor allem frei wachsende Laubgehölze, die mehr Insekten beherbergen, gerne auch Beerensträucher. Wer für einen naturnahen und tierfreundlich gestalteten Garten sorgt, muss kein schlechtes Gewissen haben, wenn er im Juni vorsichtig seine Hecken stutzt.

3. Nistkästen katzensicher aufhängen.

Nistkästen im Garten werden von Vögeln gerne angenommen. Schon im zeitigen Frühjahr halten unsere gefiederten Freunde Ausschau nach einer Nistmöglichkeit. Unser Tipp für mehr Tierschutz: Hängen Sie die Kästen bereits sehr frühzeitig auf! Bringen Sie Nisthilfen dabei stets katzensicher und der Schlechtwetterseite abgewandt an. Hoch oben in der Baumkrone sind die Vögel und ihre Brut am besten vor Katzen geschützt. Sie können den Nistkasten auch schon im Herbst aufhängen, dann bietet er Vögeln, Kleinsäugern oder Insekten einen sicheren Platz zum Schlafen und Überwintern. Der September ist ideal, um Nistkästen zu säubern, denn die letzte Brut von Meisen, Spatzen, Zaunkönigen oder Kleibern ist dann bereits ausgeflogen und die potenziellen Wintergäste noch nicht eingezogen.

4. Gartenteiche mit Flachwasserzone

Ein Teich ist für jeden Gartenbesitzer ein ganz besonderes Erlebnis und eine hervorragende Möglichkeit, um für mehr Tierschutz im eigenen Garten zu sorgen. Frösche, Libellen und Wasserläufer erobern von ganz alleine das kleine Biotop und auch Vögel halten sich hier gerne zum Trinken oder Baden auf. Gartenteiche mit steilen Ufern bergen aber eine Gefahr für Tiere. Ich rate deshalb dazu, einen Gartenteich immer mit einer Flachwasserzone anzulegen, über die sich zum Beispiel ein Igel ans Ufer retten kann. Igel können zwar schwimmen, schaffen es aber bei einer rutschiger Teichfolie oder einem mit Steinen belegten Ufer häufig nicht mehr ins Trockene. Schon mit einfachen Hilfsmitteln lässt sich verhindern, dass ein Gartenteich für Tiere gefährlich wird. Steine, die aus dem Wasser ragen, oder ein langes Brett, das in einem flachen Winkel ans Ufer führt, retten Tierleben. Eine Flachwasserzone am Gartenteich erfüllt zudem eine wichtige ökologische Funktion – sie dient zahlreichen Pflanzenarten und Tieren als Lebensraum.

Übrigens: Haben sich geschützte Tiere, wie beispielsweise Frösche, in einem Gartenteich angesiedelt, dürfen sie ohne Genehmigung der Naturschutzbehörde grundsätzlich nicht entfernt werden. Weder darf der Teich einfach zugeschüttet, noch Froschlaich entfernt werden. Sogar eingesetzte Frösche in einem künstlich angelegten Gartenteich sind nach § 20 des Bundesnaturschutzgesetzes geschützt.

5. Freischneider und Motorsensen

Wo der Rasenmäher nicht hinkommt, verleihen Trimmer und Motorsensen dem Rasen den letzten Schliff. Solide Schuhe, lange Hosen, eine Schutzbrille oder ein Visier schützen den Hobbygärtner vor Verletzungen durch umherfliegende Steinchen. Die Tiere in Ihrem Garten benötigen aber ebenfalls etwas Schutz! Wenn Sie unter Sträuchern mähen, vergewissern Sie sich unbedingt vorab, dass sich dort keine Igel, Erdkröten oder andere Kleintiere verstecken. Verwenden Sie in hohem Gras möglichst Freischneider mit einem Schutzbügel. Viele Modelle lassen sich auch mit einem Abstandshalter nachrüsten, der Pflanzen und Tiere vor dem Schlimmsten bewahrt.

von DIRK PETERS

 

 

 

 

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